Arten von Selbsttests
Es gibt verschiedene Arten von Selbsttests, die das Risiko einer vorliegenden rheumatischen Erkrankung erheben sollen.
Die gängigsten Selbsttests basieren auf der Selbsteinschätzung von Symptomen und Risikofaktoren und werden in einfachen Online-Fragebögen erfragt. Fortgeschrittenere Tests ermöglichen eine Analyse von Biomarkern im Blut, die zuhause durchgeführt und anschließend in ein Labor eingeschickt werden.
Online Fragebögen
Fragebögen bieten eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, eine erste Einschätzung zu erhalten. Diese Tests stellen dem Nutzer Fragen zu typischen Symptomen, die bei rheumatischen Erkrankungen wie der Rheumatoiden Arthritis auftreten können. Üblicherweise werden folgende Parameter abgefragt, um eine erste Einschätzung des Risikos für eine Rheumatoide Arthritis treffen zu können:
- Gelenkschmerzen,
- Schwellungen,
- Steifheit der Gelenke am Morgen oder
- familiären Vorbelastungen.
Auf Basis der Antworten erhält der Nutzer eine grobe Einschätzung, ob möglicherweise eine RA vorliegt. Darüber hinaus können die gestellten Fragen für Symptome sensibilisieren.
Ein Fragebogen zur Abschätzung des Rheuma-Risikos wird beispielsweise mit dem Rheuma-Check bereitgestellt. Der Rheuma-Check ist ein Angebot, das von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, dem Universitätsklinikum Düsseldorf und dem DGRh Rheumazentrum Rhein-Ruhr bereitgestellt wird. Durch einen Rheuma Symptome Test soll eine Früherkennung und frühzeitigen Behandlung von entzündlich-rheumatischer Erkrankungen ermöglicht werden.
Deutet ein Fragebogen auf eine Rheumatoide Arthritis hin, sollte schnellstmöglich ein:e Ärzt:in aufgesucht werden, um das Symptombild abzuklären. Denn Fragebögen gelten als allgemeine Indikatoren, sind jedoch keine verlässlichen Instrumente für die Rheumatoide Arthritis-Diagnostik.
Bluttests für zuhause
Im Rahmen der ärztlichen Diagnose werden unter anderem Analysen des Blutes durchgeführt, um Biomarker wie das C-reaktive Protein (CRP), den Rheumafaktor (RF) und Anti-CCP-Antikörper zu überprüfen. Diese Biomarker werden mit rheumatoider Arthritis in Verbindung gebracht und sind Teil der Diagnose.
Mittlerweile sind solche Bluttests auch zum Selbsttesten für zu Hause erhältlich.
Selbsttests für zu Hause sind dabei relativ einfach anzuwenden. Mit einem kleinen Stich mit einer Lanzette entnimmt man eine Blutprobe aus der Fingerspitze. Diese Probe wird dann zur Analyse an ein Fachlabor geschickt. Innerhalb weniger Tage werden die Ergebnisse bereitgestellt. Werden auffällige Werte festgestellt, sollte zur weiteren Abklärung ein:e Ärzt:in aufgesucht werden.
Grenzen von Selbsttests
Obwohl Selbsttests für RA viele Vorteile bieten, sind sie nicht ohne Einschränkungen. Einer der größten Nachteile ist die fehlende Genauigkeit im Vergleich zu einer vollständigen ärztlichen Diagnose. Bluttests können zwar Hinweise auf eine mögliche RA geben, liefern jedoch keine vollständigen Informationen über den Gesundheitszustand der Gelenke, das Fortschreiten der Krankheit oder die allgemeine Entzündungsaktivität im Körper.
Zudem können Selbsttests nicht zwischen verschiedenen Formen von rheumatischen Erkrankungen unterscheiden. So gibt es mehrere rheumatische Erkrankungen, die ähnliche Symptome wie RA aufweisen, beispielsweise die Psoriasis-Arthritis oder die Gicht. Ein positiver Selbsttest bedeutet daher nicht zwangsläufig, dass eine Rheumatoide Arthritis vorliegt, sondern lediglich, dass eine weitere ärztliche Abklärung erforderlich ist.
Darüber hinaus können Selbsttests auch falsche Sicherheit vermitteln, insbesondere wenn die Testergebnisse negativ ausfallen, obwohl Symptome bestehen. Es ist möglich, dass eine rheumatische Erkrankung vorliegt, auch wenn das Testergebnis negativ ist. Daher ist es wichtig, dass Betroffene trotz eines negativen Testergebnisses einen Arzt aufsuchen, wenn ungewöhnliche Symptome bemerkbar werden.