Fördert ein hoher Zuckerkonsum Entzündungen im Körper?

Multiple Sklerose und Zuckerkonsum

In unserem Blog Artikel über entzündungshemmende Lebensmittel haben wir erklärt, dass eine gesunde Ernährung mit viel Gemüse und Obst Entzündungen im Körper hemmen kann. Zucker und verarbeitete Lebensmittel können dagegen verschiedene Entzündungsprozesse im Körper fördern. Vor allem für MS-Patient:innen macht es Sinn, den Zuckerkonsum zu verringern und mehr auf Gemüse und frisches Obst zu setzen, welches uns mit wichtigen Vitaminen, Pflanzenstoffe und Mineralien versorgt. Süße Lebensmittel schmecken uns besonders gut und versprechen uns einen hohen Energiegehalt. Daher greifen wir sehr gerne zu Süßigkeiten, Smoothies und zuckerhaltigen Softgetränken. Aber sind Smoothies wirklich so gut wie man denkt? Und warum sollte man auf zuckerhaltige Softdrinks verzichten? Diesen Fragen gehen wir hier auf den Grund.

Zucker - Eine legale Droge

Raffinierter Zucker in Lebensmitteln und Getränken sollte nur sehr selten auf unserem Speiseplan stehen, denn in großen Verzehrmengen kann Zucker unser Belohnungssystem triggern. Essen wir also ein Stück Schokolade, so schüttet unser Gehirn Botenstoffe aus, die uns glücklich machen. Dieses Verhalten lernen wir schon im Kindesalter und ist tief in uns verankert. Sich dies abzugewöhnen, ist sehr schwer, denn unser Gehirn reagiert auf Zucker mit denselben Botenstoffen wie auf Drogen.

Industriezucker in Getränken

Sehr oft wird der Zuckergehalt in Getränken unterschätzt. Beim Zuckerkonsum ist es wichtig, bewusste und achtsame Entscheidungen zu treffen. Da hilft es zum Beispiel, die Softdrinks oder den zusätzlichen Zucker im Kaffee oder Tee wegzulassen.
Ein Gramm Zucker hat 9 Kalorien. Das erscheint vielleicht dem ein oder anderen wenig. Aber in einem 250ml Glas Cola stecken 26,5 g Zucker. Mit diesem Glas Cola hat man schon über die Hälfte der empfohlenen Tagesmenge der deutschen Gesellschaft für Ernährung erreicht. Auch bei oft scheinbar gesunden Getränken wie Smoothies kann man sich leicht täuschen.
Langfristig sind wir zufriedener und gesättigter, wenn wir unsere Nahrung essen. Unser Sättigungsgefühl fängt nämlich schon im Mund an, da unser Speichel Enzyme freisetzt, welche die Verdauung anregen. Trinken wir also unsere Nahrung, fällt dieser wichtige Schritt weg und wir nehmen unnötig mehr Kalorien auf, als wir mit fester Nahrung tun würden.

Smoothies - die Zuckerfalle

Smoothies sind doch unendlich gesund und werden aus gesundem Obst hergestellt? Das ist nur zum Teil richtig, denn Smoothies sind eine wahre Zuckerfalle. Schon in einem kleinen Smoothie steckt oft sehr viel mehr Obst, als wir frisch in der ursprünglichen Form essen könnten. Beim Trinken des Smoothies merken wir gar nicht, wie viel Obst wir tatsächlich verzehren, da beim pürieren die Fasern und das Volumen vom Obst zerstört werden. Würden wir genau so viel Obst in seiner ursprünglichen Form, wie es in einem Smoothie steckt, essen, dann würde unser Sättigungsgefühl viel früher eintreten und wir würden automatisch viel weniger Obst verzehren. Außerdem beginnt, wie schon oben erklärt, der Verdauungsprozess nicht mehr im Mund, sondern erst im Magen.
Auch gut zu wissen ist, dass ein sehr hoher Verzehr von Obst und somit ein hoher Konsum von Fruchtzucker zu einer Fettleber führen kann.

Fruktose ist gesund?

Tatsächlich verstoffwechselt unser Körper Fruktose anders als raffinierten Zucker. Das heißt aber nicht, dass Fruktose gesünder oder besser für uns ist. Beim Abbau von Fruchtzucker muss der Körper kein Insulin bereitstellen, was dazu führt, dass der Blutzuckerspiegel größtenteils unbeeinflußt bleibt. Das macht den Fruchtzucker nur leider nicht verträglicher. Zudem hemmt Fruktose das Hormon Leptin, welches für die Regulierung unseres Sättigungsgefühls zuständig ist. Leptin ist ein Verbindungsenzym zwischen dem Gehirn und den Verdauungsorganen, welches uns signalisiert, dass wir satt sind. Wird dieses Enzym nun durch die Fruktose gehemmt, fehlt das Signal von den Verdauungsorganen an das Gehirn. Dadurch kommt die Nachricht bei uns nicht an, dass wir satt sind und keine weitere Nahrung benötigen.
Ein wichtiger Unterschied beim Verzehr von Süßigkeiten und frischem Obst liegt darin, dass wir über das Obst wichtige Vitamine, Pflanzenstoffe und Mineralien zu uns nehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt daher eine maximale Verzehrmenge von zwei Portionen Obst am Tag. Dabei ist eine Portion so viel wie in die eigene Hand passt.
Wer trotzdem nicht auf Smoothies verzichten möchte, sollte unbedingt Gemüse-Smoothies mit viel Gemüse und einem Stück Obst, wie zum Beispiel einem Apfel oder einer Banane ausprobieren. Wer gerne Porridge isst oder gerne backt, sollte unbedingt ausprobieren, den Zucker mit Bananen zu ersetzen. Du kannst absolut nicht auf süße Smoothies verzichten? Dann probiere doch mal eine Smoothie-Bowl auf Basis von Heidelbeeren aus. Heidelbeeren und Himbeeren beinhalten sehr wenig Zucker und sind reich an Antioxidantien. Daher werden sie oft auch als Superfood bezeichnet.

Zucker hat viele Namen

In verarbeiteten Lebensmitteln wie Fast Food steckt oft sehr viel versteckter Zucker. Ein Blick auf die Zutatenliste kann helfen, wenn man weiß, wie Zucker sonst noch bezeichnet wird. Generell ist es eine gute Hilfe zu wissen, dass Zutaten, die auf -ose enden, immer Zucker sind. Hier haben wir dir ein paar weitere Zuckerarten zusammengefasst:
Namen von Zucker

Zuckerersatzprodukte

Auch ein zu hoher Konsum von Zuckerersatzprodukten wie Süßstoffe und Zuckeralkohole sind nicht gesund für unseren Körper. Einen Vorteil haben Erythrit, Stevia, Aspartam und Co. jedoch gemeinsam: Sie wirken sich nicht auf den Blutzuckerspiegel aus und sind somit für Diabetiker gut geeignet.
Kokosblütenzucker, Agavendicksaft, Honig und Reissirup werden oft als gesund angepriesen, jedoch haben diese Zuckeralternativen ebenfalls eine hohe Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel und sollten ebenfalls nur in Maßen verzehrt werden.
Beim Backen ist es sehr oft möglich, die angegebene Zuckermenge zu halbieren. Isst man einige Tage keinen Zucker, gewöhnen sich unsere Geschmacksrezeptoren an eine geringere Süßkraft. Dann finden wir mit der Zeit weniger süße Nahrung genau so süß wie herkömmliche süße Speisen und wir können uns besser an die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Tagesmenge für Zucker halten - diese liegt bei 50g pro Tag.
Zimt hat zum Beispiel eine eigene leichte Süße und schmeckt nicht nur zur Weihnachtszeit. Achte jedoch darauf, dass du den Ceylon Zimt verwendest und nicht den Cassia-Zimt. Ceylon Zimt enthält viel weniger Cumarin als Cassia-Zimt. Cumarin ist ein Aromastoff, der Leberschäden verursachen kann.

Fazit

Zucker ist ein sehr komplexes Thema und die Lebensmittelindustrie stellt uns vor schwierige Herausforderungen. Oft kann man jedoch verarbeitete Lebensmittel, die im Supermarkt stehen, ganz einfach frisch nachkochen, sich gesunde Gemüse-Smoothies machen oder selbst ein Eis wie zum Beispiel eine Nice Cream (gefrorene Bananen mit etwas Milch püriert) herstellen. Wie so oft im Leben ist hier die Devise: Alles ist erlaubt, aber in Maßen. Eine achtsame Ernährung kann dich hierbei sehr unterstützen. In unserem Blog Artikel zu Achtsamkeit und Akzeptanz kannst du mehr über achtsame Entscheidungen lesen.
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